Mein Name ist Constance und ich bin älter als Sie vermuten würden. Ende des 17. Jahrhunderts wurde ich in Fontainebleau, einem kleinen Dorf in der Nähe von Paris, geboren. Die große weite Welt kannte ich lange nur aus Erzählungen. Das sollte sich ändern, als ich den Kurfürsten Joseph Clemens von Bayern kennenlernte. Er war auf Schloss Fontainebleau zu Gast, während ich am Hofe arbeitete. Aus einer zufälligen Begegnung wurden zunächst interessante Gespräche, dann intensive Treffen. Schließlich wurden Joseph und ich ein Paar.
Wir beschlossen gemeinsam nach Bonn zurückzukehren, wo wir fortan im Poppelsdorfer Schloss - mitten in der Stadt - lebten.
Ein Stück Frankreich in Bonn
Joseph hatte Bonn mit dem Bau des barocken Schlosses zu seiner Wahlheimat gekürt und ich genoss es, dass ich durch diese Architektur ein Stück Frankreich in meiner neuen Heimat jeden Tag vor Augen hatte. Und ich erinnere mich gerne daran, wie wir zum Frühlingsbeginn durch den botanischen Garten spazierten, neue exotische Pflanzen entdeckten und an langen Sommerabenden klassische Konzerte unter freiem Himmel genossen
Sehnsucht nach Bonn
Nach Josephs plötzlichem Tod im November 1723 musste ich ein neues Leben beginnen. Ich kehrte einige Zeit später nach Frankreich zurück. In den folgenden Jahrzehnten unternahm ich vielseitige Studienreisen, die mich von Barcelona bis nach New York und St. Petersburg führten. Doch in keiner Stadt fühlte ich mich je wieder so zuhause wie in Bonn. Es ist die Kombination aus Moderne und Geschichte, Weltläufigkeit und rheinischer Gemütlichkeit, die Bonn so besonders macht.